Ostergruß 2023

Die Stiftung Diakonie – ich mache mit wünscht Ihnen ein hoffnungsfrohes, gesegnetes Osterfest 2023!

Maria Magdalena. Eine der Frauen, die Jesus gefolgt sind. Eine Jüngerin. Sie kommt an prominenter Stelle im Osterevangelium vor. Sie ist eine von drei Frauen, die als erste die unglaubliche Botschaft hören: Jesus ist auferstanden (Markus 16, 1-8)!

Besonders berührend ist für mich eine Geschichte aus dem Johannesevangelium (20, 11-18). Maria Magdalena ist allein am Grab und weint um den toten Jesus. Sie glaubt, jemand habe den Leichnam Jesu aus der Felsenkammer geholt und woanders hingelegt. Da steht plötzlich der Auferstandene hinter ihr. Sie hält ihn für den Gärtner und wendet sich hilfesuchend an ihn: „Hast du ihn weggetragen? Dann sag mir, wo du ihn hingelegt hast.“ Als Jesus sie mit ihrem Namen anspricht, erkennt sie ihn.

Was jetzt kommt, ist überraschend. Jesus sagt zu Maria: „Rühr mich nicht an!“ Diesen Moment hat der Künstler der steinernen Figur (um 1100) festgehalten. Sie befindet sich am Heiligen Grab in der Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode. Maria ahmt mit ihren Händen nach, was sie gerade gehört hat: „Rühr mich nicht an!“ Die lateinische Übersetzung „Noli me tangere!“ ist sprichwörtlich geworden.

Überraschend deshalb, weil Johannes im selben Kapitel vom „ungläubigen“ Thomas erzählt (20, 24-31), wo es sehr handgreiflich zugeht. Hier will er offenbar ausdrücken: Die Realität des Auferstandenen ist eine andere als die, die wir gemeinhin kennen und im Wortsinn „begreifen“ können.

Mir hilft diese zarte Geschichte von Maria Magdalena, mich der Osterbotschaft anzunähern. Ich muss die Gestalt des Auferstandenen nicht „festhalten“ und damit in der alten Welt verorten. Ich kann sie getrost der neuen Welt Gottes zurechnen. Ich muss keine geistigen Klimmzüge machen, um mir die Auferstehung „leibhaftig“ vorzustellen. Ich bin frei, die spirituelle Kraft von Ostern zu entdecken: der Sieg des Lebens über den Tod. Das beflügelt mich, gegen die Schatten des Todes in dieser Welt anzuhoffen. Das leisten wir auch mit unserer Stiftungsarbeit. Wir stiften Hoffnung auf Leben in manch dunkler, bedrohlicher Situation. Und Sie unterstützen uns dabei tatkräftig! Dafür danke ich Ihnen sehr.

Mit österlichen Grüßen

Hans-Hermann Jantzen
Vorsitzender des Vorstands

Osterlachen

Ein alter Bauer, der Zeit seines Lebens seiner katholischen Kirche die Treue gehalten hat, fühlt sein Ende nahen. Er bittet den Priester um ein Gespräch und eröffnet ihm, dass er zum evangelischen Glauben
übertreten wolle. Der Priester schaut ihn erschrocken an und fragt: „Was ist denn passiert?“ Daraufhin antwortet der Alte verschmitzt: „Ich dachte, es ist besser, wenn einer von denen stirbt als einer von uns“