Ostergruß 2022

Die Stiftung Diakonie – ich mache mit wünscht Ihnen ein friedliches, gesegnetes Osterfest 2022!

Hörst du nicht die Glocken…

Schifferglocke St. Nicolai, Lüneburg
Schifferglocke St. Nicolai, Lüneburg (Foto: Uwe Asmussen)

Viele werden den Kanon kennen: „Bruder Jakob, Bruder Jakob, schläfst du noch? Hörst du nicht die Glocken?“ Kirchenglocken begleiten uns seit Jahrhunderten in Freude und Leid. Unbeirrt von den Zeitläuften läuten sie den Sonntag als Auferstehungstag Jesu ein und rufen zum Gottesdienst. Die Glocken läuten zu Hochzeiten und Beerdigungen. Sie warnen vor Wasser, Feuer und Krieg. Sie läuten für den Frieden. Die Glocken helfen uns, innezuhalten und nachzudenken. Sie weisen über den Horizont unseres Alltags hinaus und geben uns einen Vorgeschmack auf das Unendliche. Sie künden von dem Frieden, der höher ist als alle Vernunft.

„Hörst du nicht die Glocken?“ Was läuten die Glocken für Sie ein? Wie hören Sie die Glockenklänge in dieser bedrückenden Zeit, in der wieder Krieg herrscht in Europa? Mich mahnen sie zum Frieden. Manchmal dröhnen sie mir in den Ohren, wenn ich in den Nachrichten das unendliche Leid der Menschen in der Ukraine und die irrwitzigen Zerstörungen sehe. Dann wieder fordern sie mich auf, etwas zu tun, aufzustehen für den Frieden, gegen den Krieg zu protestieren, für den Frieden zu beten. Immer aber geben sie  mir Hoffnung, dass das Leben stärker ist als der Tod. Auf die Glocken am Osterfest werde ich darum in diesem Jahr noch bewusster hören als sonst.

Im Jahre 2009 durfte ich in der St. Nicolaikirche die große Schifferglocke einweihen. Sie ist eine wahre Friedensglocke. Auf der Glockenzier ist die wichtigste Aufgabe der Glocke festgehalten: „Friede verkünde ihr Geläut“. Eine tröstliche Verheißung in kriegerischen Zeiten.

(Foto: Uwe Asmussen)

Hörst du nicht die Glocken?“ Möge der Klang der Osterglocken Sie ermutigen, an das Leben, an die Liebe, an den Frieden zu glauben. Und mögen Sie daraus die Kraft schöpfen, für den Frieden einzutreten.

Mit österlichen Friedengrüßen

Ihr Hans-Hermann Jantzen