Stiftung DIMM fördert VesperTisch

Eine warme Suppe füllt den Magen und tut einfach gut. Für Hans-Werner ist sie noch mehr. „Ich bin dankbar, dass ich hier etwas zu essen bekomme. Es gibt umsonst eine Suppe, auf die man sich verlassen kann.“  Der Mann mit den weißen langen Haaren und dem hageren Gesicht sitzt an einem der Tische im Saal des „mosaique – Haus der Kulturen“. Hier tischt der Lebensraum Diakonie e.V. immer dienstags und donnerstags eine Suppe und Brot auf. Kostenfrei. Doch um das Angebot zu erhalten, braucht es finanzielle Unterstützung. Die Stiftung Diakonie – ich mache mit (kurz Stiftung DIMM) stellt dafür jetzt 3.000 Euro bereit. Im Jahr 2024 fördert sie Projekte und Einrichtungen des Lebensraum Diakonie e. V. mit insgesamt 50.000 Euro; ein Großteil davon geht an das Stövchen.

Hans-Werner, der sein Alter und seinen Nachnamen nicht sagen möchte, erzählt: „Ich bekomme Sozialleistung, Hilfe im Alter. Das ist nicht viel. Da ist es eine große Hilfe, wenn ich regelmäßig herkommen kann.“ An den anderen Werktagen gehe er nach St. Marien. Die katholische Gemeinde bietet ebenfalls Suppe an. So bekomme er jeden Tag etwas zu essen, „wunderbar“.

Der VesperTisch ging im März 2023 an den Start.  Denn die Zahl der Menschen, bei denen das Geld äußerst knapp ist, ist gestiegen. Die Klientel sei aber unterschiedlich, sagt Daniel von Janta-Lipinski, Mitarbeiter des Lebensraumes Diakonie. Von Menschen, die Bürgergeld beziehen, über Rentne­rinnen und Rentner, die ihre Rente mit Sozialgeld aufstocken, Personen im Asylverfahren, Menschen im Niedriglohn­sektor bis hin zu Besuchern, die ihre Mittagspause dort verbringen, ist alles dabei. Pro Termin sind es 30 bis 50 Menschen. Viele kommen regelmäßig – wie ein 68-jähriger, der vor 10 Jahren von Stralsund nach Lüneburg zog. „Ich bin Rentner. Das reicht wohl auf die Frage, warum ich zum VesperTisch komme. Und die Suppe ist lecker.“

An den Tisch von Hans-Werner hat sich Sanna (35) gesetzt. Die Schwedin ist neu in Lüneburg, möchte mit Leuten ins Gespräch kommen. Schnell kommen die beiden ins Plaudern. Nicht an allen Tischen ist das so, manche Blicke sind nur auf den gefüllten Teller gerichtet.

19 Ehrenamtliche wechseln sich in der Ausgabe ab. An diesem Tag sind es Uta und Annette, die die Teller füllen. Beide hatten in der LZ von dem Projekt gelesen. Uta: “ Ich war im ersten Moment betroffen, dass es so ein Projekt geben muss, weil mancher sich regelmäßiges Essen nicht leisten kann.“ Für sie wie auch Annette, eine Bürgermeisterin aus dem Landkreis Lüneburg, war schnell klar, sich bei dem Projekt einzubringen. „Eine erfüllende Aufgabe mit freundlichen, dankbaren Gästen.“

„Die Ehrenamtlichen haben signalisiert, dass sie das Projekt auch im nächsten Jahr tragen werden,“ berichtet Koordinator Daniel von Janta-Lipinski.

Jörg Hagen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung DIMM, sagt: „Der VesperTisch leistet wirksame Hilfe und ermöglicht Begegnung auf Augenhöhe. Das unterstützt unsere Stiftung gern.“